Messeinrichtungen (Zähler)
Sie sind hier: Startseite » Allgemeine Elektroarbeiten » Messeinrichtungen (Zähler)
- Messeinrichtungen (Zähler)
- Mittelspannungseinspeisung
- Die Transformatoren
- Schaltanlagen
- Niederspannungsschaltanlage
Messeinrichtungen (Zähler)
Die Zähler, mit denen der elektrische Strom gemessen und schließlich monetär verrechnet wird, sind üblicherweise Eigentum des Elektroversorgungsunternehmens. Bei größeren Vorhaben, gibt es hierfür eigene Zählerräume mit entsprechenden einschlägigen Maßen, während in kleineren Gebäuden die Zähler normalerweise mit im Hausanschlussraum untergebracht werden.
Auch hier ist darauf zu achten, dass der Zugang für Mitarbeiter des EVU stets gewährt und sicher ist. Die Anzahl der Messplätze werden in der Planung vorgegeben, ebenso die vorzusehenden Reserveplätze. Hierbei kann es je nach EVU differierende Regelungen
Es ist nicht gestattet, bei den Zählern Fremdbelegungen vorzunehmen. Ebenso müssen solche elektrischen Zählerräume frei sein von Leitungen für:
Das trifft auch zu für Zählerräume und Zählertafeln.
Anschlussbeispiele Freileitungen
Der folgende Abschnitt befasst sich mit der in Deutschland weniger häufig vorkommenden Einspeisung über Freileitungen. Hierbei sind Mindestmaße zu beachten und vor allem die statischen Anforderungen zu berücksichtigen. Das betrifft insbesondere Dachständeranschlüsse und Freileitungsanschlüsse. Die folgenden Bilder zeigen diese Anforderungen beispielhaft. Als Beispiele wurden ausgewählt:
Dachständeranschluss,
Giebeleinführung und
Mastanschluss.
Zu beachten ist auch der Handbereich, wenn blanke Leitungen verwendet werden.
Mittelspannungseinspeisung
Üblicherweise erfolgt die Elektroenergieversorgung aus dem Mittelspannungsfeld, wenn das Objekt eine Anschlussleistung von mehr als 42 kVA hat.
Mittelspannungsschaltanlage
Wenn also die Versorgung aus dem Mittelspannungsnetz erfolgt, können die Abnehmer in unterschiedlicher Weise aus den Umspannwerken des EVU versorgt werden:
Anschluss an Mittelspannung
Anschluss an ein oder mehrere Sonderkabel.
Bei sehr großen Objekten kann die Energieübertragung durch Kabel oder Schienensysteme auf Niederspannungsebene sehr verlustreich sein. Aus diesem Grunde werden insbesondere in Objekten der Industrie häufig mehrere Mittelspannungsstationen (vorwiegend in sogenannten Lastschwerpunkten) eingesetzt. Von dort kann dann die Elektroenergie auf jeweils kürzestem Wege an die Niederspannung übergeben werden.
Wie viele Mittelspannungsstationen eingesetzt werden sollen, ermittelt man hauptsächlich nach den folgenden Schwerpunkten:
Investitionen für die Stromübertragung,
einbegriffen Schaltanlagen,
und Leitungen bis hin zum Verbraucher,
Der Aufbau einer Mittelspannungsanlage geht aus dem folgenden Bild hervor. Die Anlage besteht aus mehreren Zellen. Diese dienen der
Die Räume für die Aufnahme der Schaltanlagen sollen bestimmten allgemeinen Kriterien genügen. Diese bestehen in erster Linie aus der Aufteilung der Anlage in den Teil, der dem EVU gehört und dem Objektteil des Kunden des EVU. Prinzipiell entspricht das den üblichen Anforderungen an Hausanschlussstationen. Es ist also der (separate) Zugang durch Mitarbeiter des EVU sicherzustellen. Das kann beispielsweise durch ein separates Treppenhaus oder in anderer geeigneter Weise erfolgen.
Die Unterteilung entspricht der folgenden Tabelle
Die Transformatoren
Die Wirkungsweise eines Transformators ist hinlänglich bekannt: Durch die Primärspur der Hochspannungsseite fließt ein Wechselstrom. Dieser erzeugt im Eisenkern einen magnetischen Fluss, welcher in der Wicklung der Sekundärspule eine niedrigere lnduktionsspannung induziert, die jedoch die gleiche Frequenz hat.
Auswahlkriterien für Trafos
Um von der Mittelspannungsebene auf die Niederspannung zu gelangen, muss der Strom transformiert werden, was durch Trafos erreicht wird, d.h. Umformung von 10….20 kV auf 0,4 kV. Die Trafos werden nach folgenden Kriterien bestimmt bzw. ausgewählt:
Einige Auswahlkriterien für Trafos
Kriterium | Erläuterung |
---|---|
Nennspannung | wird bestimmt durch die Spannung des versorgenden Netzes und der von den Verbrauchern benötigten Spannung (z.B. 400/231 V) |
Nennleistung | wird bestimmt durch die Leistung der an dem Transformator angeschlossenen Verbraucher |
Schaltgruppe | richtet sich nach dem Verwendungszweck des Transformators (Kennzeichnung durch Buchstaben-/Zifferkombination, welche die Wicklungsschaltung und die Lage der Wicklungen zueinander angibt) |
Bauart | wird im hauptsächlich im Rahmen der hierfür geltenden Normen durch die Art der Kühlung und nach Leerlauf- und Kurzschlussverlusten bestimmt |
Kühlung | Flüssigkeits- oder luftgekühlte Trafos (Flüssigkeitskühlung meist mit Öl; wegen Brandgefahr die entsprechenden Bestimmung berücksichtigen) |
Trafokühlung und Platzbedarf
Leider erfolgt die Energieübertragung in einen Trafo nicht verlustfrei. Es entsteht Verlustwärme, die durch Kühlung abgeführt werden muss. Grundsätzlich werden bei den Trafos flüssigkeits- und luftgekühlte Konstruktionen verwendet. Die Verlustwärme von Transformatoren, die etwa 10 % der Nennleistung ausmacht, wird also durch natürliche Lüftung oder mit einer RLT-Anlage abgeführt.
In der heutigen Zeit spielt bei der Verwendung der Kühlmittel der Schutz der Umwelt eine große Rolle. (Früher wurde beispielsweise Clophen verwendet.) Die Hauptkühlflüssigkeit in den heute verwendeten Trafos ist Öl, und zwar spezielles Transformatorenöl. Wenngleich die Kühlleistung bei diesem Verfahren als Vorteil gilt, ergeben sich auch Nachteile. Diese bestehen insbesondere in den erheblichen baulichen Maßnahmen, die wegen der Brandgefahr durch das Kühlmittel Öl notwendig werden. Die Abbildung „Flüssigkeitsgekühlter Trafo (Innenaufstellung)“ zeigt exemplarisch den hier notwendigen Aufwand.
Fallbeispiel:
Ein Öltransformator mit einer Leistung von bis zu 630 kVA soll aufgestellt werden. Bei dieser Leistung muss unter dem Transformator eine Auffangwanne angebracht werden. Diese Wanne muss den Flüssigkeitsinhalt des Transformators vollständig auffangen können. In diesem Beispiel sind dies, 0,7 m³.
Sollen mehrere Transformatoren nebeneinander aufgestellt werden, bedarf es in der Regel lediglich einer Auffangwanne (Gleichzeitigkeitsvermutung). Bei größeren Nennleistungen der Transformatoren im Bereich zwischen 800 und 2.500 kVA muss eine Auffanggrube errichtet werden, die mindestens ein Auffangvolumen von 2 m³ hat.
Transformatoren müssen in die Aufstellungsräume eingebracht werden. Aus diesem Grunde sind sie normalerweise mit einem untersetzten Fahrgestell versehen. Sie werden üblicherweise gleichsam „wie auf Schienen“ in den Ausstellungsraum geschoben.
Beim Gießharztransformator ist im Vergleich zum Öltransformator die benötigte Aufstellungsfläche deutlich kleiner. Besondere bauliche Maßnahmen gibt es nicht, weil Gießharztransformatoren wesentlich anspruchsloser in der Aufstellung sind und fast an jeder beliebigen Stelle im Gebäude installiert werden können. Die wesentlichen Bestandteile der Gießharztransformatoren sind Einzelspulen als Aluminium- oder Kupferwicklungen. Diese Einzelspulen sind eingegossen in einem hochisolierenden Kunstharz. Jede einzelne der im Bild zu sehenden drei Spulen ist auf ein Joch montiert, das aus einem entsprechenden Profilstahl besteht. Unter diesem befinden sich die Transportrollen.
Transformatoren müssen bei natürlicher Belüftung an der Außenwand eines Gebäudes aufgestellt werden, wobei außerhalb des Gebäudes Belüftungsgräben vorzusehen sind, über die die Transformatoren sowohl eingebracht werden können als auch die Zu- und Abluft strömen kann. Weiterhin sollen Transformatoren auf einem Doppelboden aufgestellt werden, um große Kabel mit ihren Biegeradien günstig einschleifen zu können (Doppelbodenhöhe 0,8 m). Über diesen Doppelboden können auch die Niederspannungskabel zu den Schaltanlagen geführt werden.
In der folgenden Tabelle befindet sich eine Übersicht über Transformatoren und welchen Platz sie bei der Aufstellung benötigen. Daraus geht dann auch die Abmessung der jeweiligen Trafozelle hervor.
Elektroenergieverteilung/Schaltanlagen
Wenn die Elektroenergie auf die Spannung transformiert wurde, die im Objekt benötigt wird, erfolgt die Verteilung zu den einzelnen Verbrauchern. Dazu dienen Schaltanlagen. Die Energie gelangt in diese Schaltanlagen über Stromschienen oder Kabel zu der Anlage, die als Niederspannungsschaltanlage bezeichnet wird. Hierauf können mehrere Trafos einspeisen.
Leistungsbilanz und Gleichzeitigkeitsfaktor
Die folgende Tabelle zeigt das Beispiel einer Leistungsbilanz für ein Bürogebäude.
Die Tabelle zeigt ein Beispiel für eine Leistungsbilanz in einem normalen Bürogebäude. Unter Leistungsbilanz soll hier verstanden werden, welche Leistung zur gleichen Zeit von den unterschiedlichen Anlagen im Gebäude dem Netz entnommen werden. Die Tabelle will deutlich machen, dass die installierte Leistung erwartungsgemäß nicht die Leistung ist, die auch tatsächlich durchschnittlich abgenommen wird. Um diese zu erwartende Leistung einschätzen zu können, dienen die hier eingesetzten Gleichzeitigkeitsfaktoren. Wohl gemerkt, es handelt sich um eine erste Einschätzung. Tatsächliche Angaben müssten aus der konkreten Berechnung von Tagesgängen erzeugt werden.
Niederspannungsschaltanlage
In der Niederspannungsschaltanlage, der ein gesonderter Raum zugeordnet ist, befinden sich die Schutzschalter und die Sicherungen. Diese gehören zu den einzelnen Versorgungsbereichen. Die Anlage ist in Schrankform aufgebaut, worin alle entsprechenden Bauteile und Komponenten angeordnet sind. Auch hier wird die Größe der Anlage, die sich durch die Anzahl der einzelnen Schrankelemente ausdrückt, bestimmt von der Anzahl und dem Bedarf der Abnehmer. Ein zusätzliches Kriterium ist die normative Forderung nach einer Unterverteilung.
Bezüglich der konstruktiven Eigenschaften und Zugänglichkeit der Räume für Niederspannungsschaltanlagen gelten sinngemäß die gleichen Anforderungen wie für Traforäume. Sie sollten ebenfalls nach Möglichkeit an der Außenwand des Gebäudes angeordnet sein. Das ermöglicht eine einfache Be- und Entlüftung. Es liegt also auf der Hand, diese wirtschaftliche Lösung stets anzustreben, weil ansonsten eine Fremdbelüftungs- und Absauganlage notwendig werden.
Im Foto sieht man beispielhaft eine solche Niederspannungsschaltanlage, die in Reihenzellen angeordnet wurde.
Fallbeispiel:
Ein idealtypisches Schaltschema, dargestellt im vorhergehenden Bild, enthält die Mittelspannungsanlage, die Transformatoren und die Niederspannungsschaltanlage.
Die Einspeisung erfolgt aus dem EVU-Netz über zwei gesonderte Einspeisezellen. Es folgt die Übergabestation und anschließend die Messstation, welche sich auf einer MSA befinden. Von dort aus werden die Trafos beaufschlagt. Nach den Transformatoren befinden sich die Niederspannungsschaltanlagen und die Niederspannungssammelschiene. Die Sammelschiene führt die Energie durch die Schaltzellen und verteilt sie dann zu den Verbrauchern über Kabel bzw. Schienen, mit den entsprechenden Sicherungen und Schaltern.
Zentrale und dezentrale Systeme
Ein wesentliches Kriterium, ob eine zentrale oder dezentrale Einrichtung errichtet werden soll, ist in erster Linie von der Entfernung der einzelnen Versorgungs- und Verbrauchereinheiten voneinander abhängig. Es gilt also, die Lage und Entfernung der Installationswege und innerhalb dieser Wege die Installierbarkeit der Leitungen und Komponenten zu beachten. Deshalb besteht die Forderung, dass zentrale Schaltanlagen mit vorgeschalteten Trafos möglichst unmittelbar bei den Lastschwerpunkten eingerichtet werden. Bei der Planung ist zu berücksichtigen, dass solche Schaltanlagen in unmittelbarer Nähe von Kälte- bzw. Lüftungszentralen, größeren EDV-Anlagen oder Anlagen für die Küchentechnik ihren ausreichenden Platz erhalten.